Nur eine aus der Familie überlebte die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus und gelangte über einen der letzten Kindertransporte organisiert von dem evangelischen Pfarrer Hermann Maas in Heidelberg im August 1939 nach England: Ursula Michel, die in der Pfalzgrafenstraße 67 wohnte, hatte das Glück, ihr Land rechtzeitig verlassen zu können, sie musste mit 15 Jahren ihre Eltern und ihre Schwester zurücklassen und alleine Deutschland verlassen. Wie schwer ihr das gefallen ist und wie ungerecht sie zunächst die Verschickung empfunden hatte, erzählt heute ihre Tochter Judith Rhodes, die in England wohnt, aber seit Jahren in Zusammenarbeit mit dem Verein Ludwigshafen setzt Stolpersteine in der Gedenkarbeit aktiv ist. Erst nach dem Krieg erfuhr Ursula Michel vom Tod ihrer Eltern und ihrer kleinen Schwester, die in verschiedenen KZs und Arbeitslagern ihr Leben verloren haben. Nach einem einführenden dokumentarischen Kurzfilm, den man sich auf der Webseite Ludwigshafen setzt Stolpersteine anschauen kann (Sehen + Hören – Ludwigshafen setzt Stolpersteine e.V.), konnten unsere Zehntklässler Fragen an Judith Rhodes richten, die sie offen und lebendig beantwortete, manchmal auch sehr emotional. Das waren die berührendsten Momente des Vortrages, die deutlich machen, dass man mit Geschichten Geschichte viel besser verstehen kann.
Wir stehen nicht am Ende der Demokratie, wir fangen erst richtig an!
Diese Aussage von Willy Brandt, die seit dem Demokratietag auf einer Schulwand verewigt ist, kann als Motto unseres ersten Demokratietages gelten. Es war viel los, an diesem Tag, an dem zwar der Unterricht ausgefallen ist, stattdessen aber viel anderes gelernt und erfahren wurde. Wir hatten Frau Polaszczyk zu Besuch, eine Zeitzeugin, die anschaulich über viel erfahrenes Unrecht zu DDR-Zeiten berichtet hat, es waren Landtagsabgeordnete anwesend, die sich der Diskussion mit 10. und 11. Klässlern gestellt haben, für die Mittelstufe waren die Omas gegen rechts gekommen, die sich mit großem Engagement mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 9 auseinandergesetzt haben. In Klasse 5 wurde der Klassenrat eingeführt, die Klassenstufe 6 hat sich Gedanken über die "ideale Schule" gemacht. Zudem hatte jede Klassenstufe Zeit, sich auf dem Marktplatz umzuschauen und sich dort mit 13 Fragen, einer Podcastfolge, der Herstellung von Buttons, einer Meinungswand und vielem anderen zu beschäftigen.
Das war der erste Demokratietag am THG, der letzte war es sicherlich nicht.
Krieg und Frieden sind für die Menscheit beherrschende Faktoren. Wie menschenvernichtend Krieg sein kann, erlebt man nirgndwo anschaulicher als in Verdun, dem Ort, an dem eine der blutigsten und längsten Schlachten des Ersten Weltkrieges getobt hat. Um Geschichte, die man so im Unterricht gar nicht vermitteln kann, hautnah zu erleben, sind die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrggangsstufe nach Verdun gefahren. Sie besuchten neben dem Fort Douaumont, das Beinhaus, das Memorial und das völlig zerstörte Dorf Fleury. Der Besuch des Memorials de Verdun ermöglichte den Schülerinnen und Schülern eine Erfahrung dieses grauenvollen und sinnlosen Krieges. Dass daraus aber eine besonders enge Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich erwachsen ist, ist beispielhaft und macht Hoffnung. Den ausführlichen Exkursionsbericht findet man hier.
Seit mehreren Jahren treten unsere Sextaner in den Klassen gegeneinander in einen Wettkampf um Punkte. Hier geht es einmal nicht um Sport, sondern ums Lesen. Antolin ist ein Programm, bei dem man für das Beantworten von Fragen über gelesene Bücher Punkte sammeln kann. Jede Klasse sammelt gemeinsam bis zum Schuljahresende fleißig Punkte, die Klasse, die die meisten Punkte sammeln kann, bekommt einen zusätzlichen Wandertag im nächsten Schuljahr. Das Punktesammeln wird zudem dadurch versüßt, dass der Freundeskreis des THG jeden gelesenen Punkt mit einem Zehntel Cent honoriert. Am Ende eines Schuljahres kommen dann ungefähr 140 Euro zusammen, die wieder in die Schulbibliothek investiert werden können.
Bei dem derzeitigen Zwischenstand setzt sich die Klasse 5a deutlich ab. Doch das Blatt kann sich schnell wenden, wenn die anderen drei Klassen den Wettkampf annehmen und Fragen über Fragen beantworten. Da ist eine gute Zusammenarbeit gefragt. Wir hoffen sehr, dass es bis zum Schuljahresende ein spannender Wettkampf bleibt. Diesmal gratulieren wir aber der 5a, die einen tollen Start hingelegt hat!
In diesem Jahr fand im Zeitraum vom 09. bis 29. September die Aktion Stadtradeln statt. Ludwigshafen nimmt bereits zum sechsten mal daran teil möchte mit das Ergebnis des vergengenen Jahres übertreffen. Es wurden insgesamt 198.201 km erzielt, davon fallen 5.026 km auf die 47 Teilnehmer des THG. Ein sehr guter 10. Platz unter den Teilnehmern ist die Belohnung!
Die Schülerinnen und Schüler sowie viele Lehrkräfte des THG haben für diesen guten Zweck erfolgreich Strecke gemacht und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Öko-Bilanz im Schulverkehr geleistet. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön und ein großes Lob für ihren Einsatz ausgesprochen!
Auf dem Weg zu einer Erziehung zu mehr Nachhaltigkeit kommen wir immer wieder ein Stück weiter, hoffentlich auch im nächsten Jahr, wenn die Aktion Stadtradeln in Ludwigshafen zum siebten mal stattfindet!