Einer langjährigen Tradition folgend unternehmen die Leistungskurse der Gemeinschaftskunde-Fächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde Ende der 12. / Anfang der 13. Jahrgangsstufe eine Fachexkursion. Bisher führte sie meist gemeinsam nach Berlin. Wir wollten diesmal etwas Neues wagen und einen deutlicheren Schwerpunkt auf die geographischen Aspekte legen. So reifte die Entscheidung einen Naturraum zu untersuchen und uns eine Großstadt näher anzuschauen. Es sollte auch ein Ziel sein, dass man vielleicht alleine nicht so ohne weiteres ansteuert. Der Ostseeraum mit seinem vielfältigen glazialmorphologischen Formenschatz und alten Hansestädten schien uns ein vielversprechendes Ziel zu sein.
Also auf nach Fuhlendorf am Barther Bodden, dem Hinterland des Darß. Zwei Tage hatten wir für die Naturlandschaft mit Küstenformen und eiszeitlichen Urwäldern eingeplant, einen für die alte Hansestadt Stralsund mit dem berühmten Meeresmuseum Ozeaneum. Die SchülerInnen begleiteten die Exkursion gruppenweise mit Protokollen, die dann später für den Unterricht zu einer Plakatpräsentation ausgearbeitet wurden.
Der erste Tag begann mit einer Bootsfahrt auf dem Bodden, eine ruhige Fahrt im Flachwasser bis in den Prerowstrom, der früher einmal in die Ostsee mündete, durch eine Sturmflut aber von dieser abgeschnitten wurde. Das hieß also „zu Fuß zum Strand“ mit einem Zwischenstopp an der sehenswerten alten Seemannskirche. Am Strand angekommen war erstmal Zeit für eine Verschnaufpause.
Dann ging es weiter am Nordstrand entlang und durch ein Naturschutzgebiet mit vielfältiger Feuchtwiesenvegetation zum „wilden“ Weststrand an dem das Meer ständig nagt, Land abträgt und Richtung Nordosten wieder anlagert. Diesen Prozess nennt man Strandversetzung. Der Rückweg zur Ortsmitte Prerow gestaltete sich leider etwas länger als geplant. Aber alle haben gut durchgehalten und wurden dafür später in
unserer Unterkunft mit einem tollen Grillabend entschädigt.
Der zweite Tag war als Radtour geplant um den Erkundungsraum etwas zu erweitern. Von der Unterkunft ging es via Brücke über den Bodden nach Zingst an der Ostsee. Der Ort setzt sich unter touristischen Aspekten deutlich ab von Prerow, das eher Familienurlauber anspricht und einen großen Campingplatz und viele Ferienwohnungen bietet. In Zingst wird eher ein zahlungskräftigeres Publikum angesprochen; hier finden sich mehrere  Hotels (auch gehobenen Standards) und Pensionen. Der dauerhafte Nieselregen veranlasste uns zu einer ausgedehnten Mittagspause bevor wir uns über den Deich Richtung Prerow wieder auf den Weg machten. Mit einer kleinen Gruppe, die noch über Kraft und Inspiration verfügte haben wir dann noch die Umgebung von Prerow erkundet und uns schließlich mit den anderen am Schiffsanleger getroffen, um gemütlich über den Bodden nach Fuhlendorf zu „schippern“.
Am letzten Tag ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück mit unserem Reisebus nach Stralsund, der alten Hansestadt. Während eines Stadtrundgangs unter kundiger Führung wurde die große wirtschaftliche Bedeutung der Stadt für den Handel im Ostseeraum deutlich. Zum Abschluss besuchten wir das Ozeaneum, ein großartiges
Meeresmuseum, in dem man ganze Tage verbringen könnte. Wir hatten aber nur einen Nachmittag. Die Zeit bis zur Abfahrt des Buses vertrieben wir uns mit „leichter filmischer Kost“ in einem Kino.
Zurück im unterrichtlichen Alltag präsentierten die Schüler ihre Gruppenplakate und konnten dadurch meist auch noch ein paar gute Noten „einfahren“.

H. Glöyer / P. Selbach