Noch bis zum 27. September ist in unserer Schulbibliothek eine Ausstellung zu sehen, die sich mit einem landesgeschichtlichen Thema beschäftigt, dem im Rahmen der Erinnerungskultur eine wichtige Rolle zukommt: Gurs.
Mehrere Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte, die sich gut in das Thema eingearbeitet haben, bieten Führungen für andere Kurse und Klassen an. Auf unserem Bild führen Klara Bisson und Tim Steinhauer Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte 11.
Am 22. und 23. Oktober 1940 wurden Tausende Jüdinnen und Juden aus Baden und der „Saarpfalz“ in den unbesetzten Teil Frankreichs deportiert. Offizielle Angaben sprechen von 6.504 Menschen. Die Zahl lag sicherlich höher. Die französischen Behörden leiteten die Züge in das Lager Gurs, am Fuße der Pyrenäen. Gurs hatte im Verlauf seiner Geschichte verschiedenen Funktionen: Es war Flüchtlings-, Internierungs-, Durchgangs- und Konzentrationslager. Einigen Deportierten gelang von dort die Flucht, Hunderte starben. Die meisten Überlebenden wurden 1942 oder 1943 in die deutschen Vernichtungslager im besetzten Polen verschleppt und ermordet.
Die Ausstellung des Bezirksverbandes bettet regionale Geschichte in deutsch-französische, teils auch europäische Abläufe ein und beleuchtet das Schicksal von Jüdinnen und Juden, betrachtet Täterinnen und Täter, Umstehende und Nutznießende in Deutschland und in Frankreich aus verschiedenen Perspektiven.