2024 11 06 Judth RhodesNur eine aus der Familie überlebte die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus und gelangte über einen der letzten Kindertransporte organisiert von dem evangelischen Pfarrer Hermann Maas in Heidelberg im August 1939 nach England: Ursula Michel, die in der Pfalzgrafenstraße 67 wohnte, hatte das Glück, ihr Land rechtzeitig verlassen zu können, sie musste mit 15 Jahren ihre Eltern und ihre Schwester zurücklassen und alleine Deutschland verlassen.

Wie schwer ihr das gefallen ist und wie ungerecht sie zunächst die Verschickung empfunden hatte, erzählt heute ihre Tochter Judith Rhodes, die in England wohnt, aber seit Jahren in Zusammenarbeit mit dem Verein Ludwigshafen setzt Stolpersteine in der Gedenkarbeit aktiv ist. Erst nach dem Krieg erfuhr Ursula Michel vom Tod ihrer Eltern und ihrer kleinen Schwester, die in verschiedenen KZs und Arbeitslagern ihr Leben verloren haben. Nach einem einführenden dokumentarischen Kurzfilm, den man sich auf der Webseite Ludwigshafen setzt Stolpersteine anschauen kann (Sehen + Hören – Ludwigshafen setzt Stolpersteine e.V.), konnten unsere Zehntklässler Fragen an Judith Rhodes richten, die sie offen und lebendig beantwortete, manchmal auch sehr emotional. Das waren die berührendsten Momente des Vortrages, die deutlich machen, dass man mit Geschichten Geschichte viel besser verstehen kann.