v.l.n.r.: Hr. Leicht, Hr. Nenninger, Hr. Grütz

Ich packe meine Sachen und bin raus mein Kind...

aber wie packt man seine Sachen am besten? Sind Biber immer fleißig?

Kann man Programme für alle Probleme schreiben? Wie findet man Endlosschleifen?

Was bitte schön ist OOP? Habt ihr Angst vor einer Python?

Macht Pascal lieber Urlaub in Java oder in Delphi?

Werden die Türme von Hanoi die Welt zerstören?

Wer kann einen Flip-Flop? Kommt ihr langsam auf Turing?

Auf all diese Fragen und natürlich noch viele weitere, werdet ihr im Laufe der MSS Antworten bekommen.  

Und wer gern bei Jugend forscht mitmachen möchte, informiert sich hier.

v.l.n.r.: Herr Leicht, Herr Kunzmann, Herr Dr. Röder, Herr Dr. Größlein

Griechisch am THG

Am Theodor-Heuss-Gymnasium können die Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse als verpflichtende 3. Fremdsprache neben Französisch das Fach Griechisch wählen. Nach der Spracherwerbsphase in den Klassen 8-10 folgt in der Oberstufe die Lektüre von Originaltexten. Wer Griechisch erfolgreich bis Klasse 13 behält, erwirbt damit automatisch das Graecum.

 

Inhalte des Faches Griechisch

In Griechenland haben sich die Wurzeln der europäischen Literatur herausgebildet, und das nicht in einem einfachen und naiven Anfangsstadium, sondern auf einem Weltklasseniveau: Mit Homers Erzählungen vom trojanischen Krieg und von den Irrfahrten des Odysseus beginnt die abendländische Literatur. Die Griechen schufen die Tragödie und die Komödie und begründeten damit die europäische Theatertradition.

Die Griechen legten den Grundstein der Philosophie und der modernen Wissenschaften, indem sie als Erste zentralen Fragen nachgingen:

Wie entwickelt sich Geschichte?
Wie funktioniert die Welt?
Wie sollten Grundformen menschlichen Zusammenlebens gestaltet sein?

 

Wozu Griechisch?

Das Griechische fördert:

  • Bereitschaft und Fähigkeit, sich auf fremde Gedanken einzustellen
  • Selbstreflexion: Infragestellen des eigenen Horizontes und Vorurteils
  • Problemlösungsstrategien
  • Differenziertheit des Denkens
  • Gründlichkeit
  • Ausdrucksfähigkeit in der Muttersprache
  • Die Konstituierung eines fundierten Welt- und Menschenbildes durch die Auseinandersetzung mit den diesbezüglichen Denkprozessen in der griechischen Kultur
  • ganzheitliches und vernetztes Denken

in Geschichte seit dem Schuljahr 2005/06  

Postmoderne Architektur am Beispiel des Stadthauses N1 in Mannheim

Jugend im Nationalsozialismus – Die Hitlerjugend. Ehemalige Mitglieder erzählen

Wirtschaftliche und soziale Verhältnisse Irlands in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Vergleich zu den 30er Jahren im 20. Jahrhundert

Der Verlauf der Hexenprozesse in Würzburg und die Hinrichtung der letzten fränkischen Hexe

Alexander von Falkenhausen – ein deutscher Offizier in osmanischen Diensten im 1. Weltkrieg

Der Erziehungsplan Louis Michel Le Peletiers von 1793. Ein noch aktuelles Bildungskonzept aus der Zeit der Französischen Revolution?  

Die Erschließung des US-amerikanischen Nord-Westens am Beispiel der Expedition von Lewis und Clark 1804 – 1806 

Wahlpropaganda politischer Parteien im Wandel der Zeit

NS-Staat und DDR – Vergleich zweier totalitärer Staaten

Spuren der Vertreibung im Alltag der Vertriebenen und Flüchtlinge nach 1945

Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin – Funktion für die Propaganda und Widersprüche zur nationalsozialistischen Ideologie

Der Einfluss Russlands auf Kaukasus und Balkan

Hitlers Russlandfeldzug

Auswirkungen der Reformation auf die Hexenverfolgung

Vergleich der Ziele und Methoden des chinesischen Admirals Zheng He und der europäischen Seefahrer des 15. und 16. Jahrhunderts

Die Lebens- und Haftbedingungen im KZ Mannheim-Sandhofen - dokumentiert an dem Häftlingsschicksal von Jerzy Kubicki

Entkommen aus der DDR – Welcher Weg war der bessere? Der offizielle oder die Flucht?

Vergleich von Unterrichtsgrundlagen Weimarer Republik/ Drittes Reich - eine Untersuchung anhand von Leitwerken für Lehrer (1920-32) sowie Lehrbüchern (1937-43) am Thema „Einigung Deutschlands durch Bismarck“

Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich? - Die Auslöschung einer ganzen Rasse oder Umsiedlung eines unzuverlässigen Volkes?

Die Rolle des Reichskanzlers Bismarck im Kulturkampf

"Oral history" am Beispiel des Zweiten Weltkriegs

Der Judenmord im Nationalsozialismus - Adolf Eichmann und die Frage nach der Verantwortung

Bauweise und Besonderheiten der "souvereign of the seas" und die daraus resultierende Bedeutung für die Seemacht England

Die Rolle Thomas Cromwells in der englischen Reformation (1529-1540)

  

Titel weiterer Facharbeiten (ab 2015/2016 bis 2022) 

Antiimperialismus in der islamischen Welt. Von der Befreiung zum Terror?

Die Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Gebieten östlich der Oder-Neiße nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel der Familie Hoinkis

Flucht und Vertreibung aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1973 anhand der Familiengeschichte. Fluchtplanung / Durchführung / Neubeginn.

Die Auswanderung der Deutschen nach Amerika am Beispiel der Familie Werner aus Grübingen im 19. und 20. Jahrhundert. (Eine familiengeschichtliche Betrachtung).

Die Rote Armee Fraktion Planung und Durchführung eines Banküberfalls in Ludwigshafen

Humanversuche im Nationalsozialismus und deren Bedeutung am Beispiel der Fleckfieber-Impfstoff-Versuche unter des Arztes Dr. med. Ding-Schuler im Konzentrationslager Buchenwald und dessen Ärzteprozess

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Archiv: Recherchen und Planungen zu einer Unterrichtseinheit zur Weimarer Republik in Ludwigshafen am Rhein (1919-1933)

Der Einfluss des westlichen Imperialismus bei der Schaffung einer nationalen Identität in China und Japan: Unterschiede und Auswirkungen auf die ostasiatische Geschichte des 20. Jahrhunderts

Empfehlungen für historische Jugendbücher

Die Auflistung ist als subjektive Auswahl zu verstehen. Gerne nehmen wir Anregungen und Ergänzungen entgegen.

 

Antike

BAUMANN, Hans: Ich zog mit Hannibal. dtv junior
Ein Junge zieht mit Hannibal und seinen Elefanten über die Alpen, um gegen Rom zu kämpfen.

WALTARI, Mika: Sinuhe der Ägypter. Lübbe

 In Form bekenntnishafter Tagebuchaufzeichnungen schildert der alte Arzt Sinuhe in 15 Büchern sein turbulentes Leben um 1390–35 v. Chr. zur Zeit des Pharaos Echnaton in Ägypten.

BEYERLEIN, Gabriele / LORENZ, Herbert: Die Sonne bleibt nicht stehen: Eine Erzählung aus der Jungsteinzeit. Arena Eine Liebesgeschichte an der Wende von der Alt- zur Jungsteinzeit

CARSTENSEN, Richard: Römische Sagen. Den Quellen nacherzählt. dtv junior

GRUND, Josef Carl: Asche auf Pompeji. Eine Erzählung aus altrömischer Zeit. Loewe
Leben und Alltag in der römischen Stadt Pompeji und deren dramatischer Untergang

KORN, Wolfgang / ENSIKAT, Klaus: Das Rätsel der Varusschlacht. Archäologen auf der Spur der verlorenen Legionen. Fackelträger Verlag 2009. Das Sachbuch stellt die Ergebnisse der historischen Informationen über die Varusschlacht, die aus Schriftquellen gewonnen wurden, dem Befund archäologischer Ausgrabungen gegenüber. Für die inhaltlich und gestalterisch pfiffige Darstellung bekam das Buch 2009 den deutschen Jugendliteraturpreis.

SCHWAB, Gustav: Die Sagen des klassischen Altertums. Verschiedene Verlage
Klassische Nacherzählung der antiken Sagen

 

Mittelalter

BECKMANN, Thea: Kreuzzug in Jeans. dtv
Der 14jährige Rolf  wird durch eine Zeitmaschine in das Jahr 1212 versetzt, in die Zeit der Kinderkreuzzüge. Unversehens befindet er sich in einer Schar von achttausend Kindern, die, angeführt von einer Gruppe falscher Mönche, von Köln aus aufbricht, mit dem Ziel, Jerusalem von den Sarazenen zu befreien.

DUBY, Georges: Die Ritter. Hanser und dtv. Der französische Historiker Duby beschreibt den Werdegang eines Ritters und informiert über Ritterschlag, Rittertugenden und Turniere, reich bebildert mit originalen Bildquellen.

PARIGGER, Harald: Der schwarze Mönch. dtv junior. Speyer im Jahre 1212: Der 15-jährige Gerhard träumt von einem besseren Leben. Deshalb folgt er dem geheimnisvollen schwarzen Mönch, der ihm eine Zukunft ohne Hunger und Unterdrückung verspricht, auf dessen Kreuzzug nach Jerusalem. Tausende von Kindern schließen sich dem Wanderprediger an. Doch als sie unterwegs sind, zeigt ihnen der schwarze Mönch sein wahres Gesicht...

 

Neuzeit

OTT, Inge: Freiheit!: Sechs Freunde in den Wirren der französischen Revolution. Verlag Freies Geistesleben           Im Jahre 1789 brechen vier Jungen und zwei Mädchen aus ihrem Heimatdorf Les Granges auf, um sich in Paris der französischen Revolution anzuschließen. Die Ereignisse reißen die jungen Leute auseinander, und so erlebt jeder die fünf aufregendsten Jahre der französischen Geschichte für sich, ehe sie einander wiederfinden.

ZWEIG, Stefan: Marie Antoinette. Fischer
Biographie der französischen Königin im Vorfeld und zu Beginn der Französischen Revolution

ZWEIG, Stefan: Joseph Fouché. Fischer
Biographie des berüchtigten Polizeiministers, der während der Französischen Revolution den verschiedensten Herren diente.

 

19. Jahrhundert

FÄHRMANN, Willi: Der lange Weg des Lukas B. (Deutscher Jugendbuchpreis 1981)
Der 14jährige Lukas reist auf einem Auswandererschiff nach Amerika ...

KORDON, Klaus: 1848. Beltz. "Dieses Buch ist im besten Sinne anstößig, ein Geschichtsbuch von unten, das von wahren Geschichten lebt und von Erfahrungen, die nicht in Vergessenheit geraten sollten." (Ulrich Karger, Das Sonntagsblatt)

 

20. Jahrhundert

FÄHRMANN, Willi: Jahr der Wölfe. Arena
Die ostpreußische Familie Bienmann erlebt auf ihrer Flucht die bittere Wirklichkeit des Krieges und den Zusammenbruch des Faschismus

KORDON, Klaus: Die roten Matrosen. Beltz. Helle und Fritz freunden sich mit den meuternden Matrosen an, erleben die Novemberrevolution 1918

KORDON, Klaus: Der erste Frühling. Beltz. Aus der Perspektive Ännes, eines zwölfjährigen Mädchens, erlebt der Leser das Frühjahr 1945 und das Ende des Zweiten Weltkriegs.

KORDON, Klaus:Krokodil im Nacken. Beltz. Kordon erzählt von seiner Kindheit und Jugend in der Osthälfte Berlins und berichtet von seiner Stasi-Haft in den 70er-Jahren.

REMARQUE, Erich Maria: Im Westen nichts Neues. Ullstein.
"Dieses Buch soll weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Krieg zerstört wurde - auch wenn sie seinen Granaten entkam." (Remarque)

SPERBER, Manès: Wie eine Träne im Ozean (Romantrilogie). dtv
Die politische Landschaft Europas in den Jahren 1930 bis 1945 aus dem Blickwinkel eines Revolutionärs (Empfehlung: für die Oberstufe)

WIESEL, Elie: Die Nacht zu begraben Elischa. Fischer Verlag
Autobiographischer Bericht des Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel über Leben und Überleben im KZ sowie während der Nachkriegszeit im entstehenden Staat Israel (Empfehlung: für die Oberstufe)

Klasse 7

www.iceman.it

Offizielle Internetseite des Gletschermannes Ötzi

http://www.bliesbruck.com/gr_parc.php

Informationsseite zum Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim

www.zum.de/Faecher/G/BW/G.HTM

Landeskunde am Oberrhein von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Zeitgeschichte

 
Klasse 8

www.aachendom.de

Der Aachener Dom als Monument der Herrschaft Karls des Großen

www.dom-speyer.de

Der Speyrer Dom als Zeugnis der Herrschaft der  Salierkaiser, Informationen zu Kaisern und Bischöfen

http://weblab.uni-lueneburg.de/kulturinformatik/projekte/ebskart/content/start.html

Die Ebstorfer Weltkarte aus dem 13. Jahrhundert vermittelt einen hervorragenden Eindruck vom mittelalterlichen Weltbild. Die interaktive Version der Karte ermöglicht es, die originalen Kommentare und Beschriftungen (in Übersetzung) anzeigen zu lassen.

  

Klasse 9

 www.chateauversailles.fr/homepage

Offizielle Seite des Schlosses von Versailles auf Französisch

www.dhm.de/lemo/home.html

Lebendiges Museum Online. Das Deutsche Historische Museum gibt hier einen hervorragenden Einblick in die Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

www.demokratiegeschichte.eu

Informationsportal zum Hambacher Fest und zur Entwicklung der Demokratie in Deutschland und Europa

www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/geschichte/1848/index.htm

Informationsseite zur Geschichte der Revolution von 1848/49

http://de.wikipedia.org/wiki/Bismarckdenkmal

Übersicht über sämtliche erhaltenen und zerstörten Bismarckdenkmäler mit Bildergalerie

 

Klasse 10

www.hdg.de

Das Haus der Geschichte in Bonn präsentiert die deutsche Nachkriegsgeschichte und bietet die Möglichkeit der Onlinerecherche sowie virtuelle Ausstellungen.

www.shoah.de

Internetportal zum Thema Holocaust

www.projektosthofen-gedenkstaette.de

Informationen zum ehemaligen KZ Osthofen bei Worms

http://www.struthof.fr

Informationen zum ehemaligen KZ Natzweiler im Elsass


MSS

www.nfhdata.de

Nachrichtendienst für Historiker
täglich umfassende Presseschau zu historischen Themen; Hinweise zu historischen Filmen, zum aktuellen Fernsehprogramm

www.bpb.de

Bundeszentrale für politische Bildung
Hinweise auf aktuelle politische Themen; sehr gute und günstige Bücher zum Thema Geschichte, Wirtschaft und Politik

www.politische-bildung-rlp.de

Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz landespolitische Themen aus Geschichte, Wirtschaft und Politik

http://www.bv-pfalz.de/aktuelles/nachrichten/bezirksverband-pfalz/

Internetportal des Beziksverbandes Pfalz mit Informationen zu landesgeschichtlichen Themen und Links zu Museen

http://www.medienarchiv68.de/suche.html

Medienarchiv des Axel-Springer-Verlages zur Studentenrevolte 1968

http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/

Quellenarchiv des German Historical Institute Washington DC, Quellen vom Mittelalter bis in die Gegenwart

Um die Schülerinnen und Schüler auf die erhöhten sprachlichen Anforderungen des IB-Programmes vorzubereiten, bietet das Theodor-Heuss-Gymnasium Interessierten der Jahrgangsstufe 9 eine zusätzliche, zweistündige Arbeitsgemeinschaft „English and American History“ (und in Jahrgangsstufe 10 eine „Science“-AG) an. Der erfolgreiche Besuch dieser beiden bilingualen Arbeitsgemeinschaften bildet eine der Voraussetzungen für die Teilnahme an dem IB-Programm.

Obwohl das Fach Geschichte in Rheinland-Pfalz erst ab Klassenstufe 7 unterrichtet wird, erhalten die Schülerinnen und Schüler des THG bereits ab Klasse 5 über den Lateinunterricht eine erste historische Orientierung, die durch historische Exkursionen zu römischen Ausgrabungen in der Region gefestigt wird.

Exkursionen zu Museen und historischen Orten haben auch ab der siebten Klasse ihren Platz im Geschichtsunterricht, wenn sich Gelegenheiten dazu bieten, z.B. zeitlich befristete Ausstellungen. Im Rahmen des Themas "Industrialisierung" waren Neuntklässler in den vergangenen Jahren im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim oder in der Völklinger Hütte, das Thema „Vormärz“ wurde im Jubiläumsjahr des Hambacher Festes durch eine  Exkursion zum Hambacher Schloss veranschaulicht.

Im Rahmen der historisch-politischen Bildung fahren regelmäßig alle Schüler der Jahrgangsstufe 10 für zwei Tage nach Bonn zum Haus der Geschichte. Die Schlösser Mannheim oder  Schwetzingen werden häufig von den Leistungskursen Geschichte besucht.

Zum festen Bestandteil des Exkursionsprogramms gehört die viertägige Berlin-Fahrt des Leistungskurses Geschichte, die in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den Leistungskursen Sozialkunde und Erdkunde durchgeführt wurde.

Bilder von Exkursionen:

 

Leistungskurse Geschichte und Sozialkunde vor dem Marx- und Engels-Denkmal aus DDR-Zeiten im ehemaligen Osten Berlins

 

Grundkurs Geschichte: Kostümführung im Schwetzinger Schloss

 

Schüler spielen in der Kulisse kurfürstlichen Schlafzimmers das

morgendliche Aufstehen des frz. Königs Ludwig XIV. nach.

Im März 2015 hatte unser Leistungskurs Geschichte im Rahmen eines Programms des Ernst-Bloch-Zentrums die Möglichkeit ein Gespräch mit der Zeitzeugin Hannelore Binzer zu führen. Nachdem zwei Zeitzeugen aus der Ukraine ihre Erlebnisse berichtet hatten, fand sich unser Kurs mit Frau Binzer in einem separaten Raum zusammen.
Die anfängliche  Anspannung löste sich schnell und alle hörten aufmerksam dem Bericht der Zeitzeugin über ihr Leben und die Zeit im Konzentrationslager zu. Unterstützt wurden ihre Erzählungen durch eine Power-Point, in der sie uns u.a. Bilder von alten Freundinnen und ihrer Familie, aber auch dem Judenhaus zeigte, in dem sie wohnte. Angesichts der Bilder und einem Film wurde uns deutlich wie real diese Ereignisse wirklich waren und welch grausame Ereignisse in dem heute so friedlichen Deutschland stattgefunden haben. Auch stellten sich viele von uns die Frage wie die Juden, aber auch die anderen Menschen im Konzentrationslager unter solch grausamen Zuständen überhaupt überleben konnten.

Doch eine Erzählung von Frau Binzer war für den Kurs besonders einprägend:  Sie berichtete uns über ein Erlebnis, das stattfand als der Propagandafilm über Theresienstadt gedreht werden sollte. Frau Binzer, die zu ihrer Zeit im Konzentrationslager noch ein Kind war, bekam von den Aufsehern gesagt, dass sie in dem Film die Rolle eines Mädchens habe, das ein Eis isst. Das junge Mädchen, das schon lange Zeit kein Eis mehr gegessen hatte freute sich zunächst  sehr über diese Möglichkeit.  Doch als der Film letztendlich gedreht wurde, bekam sie nur einen leeren Eisbecher vor sich gestellt. Ihre Enttäuschung, über die sie uns berichtete blieb lange in unseren Köpfen.
Doch war es auch erstaunlich, an wie viel sich Frau Binzer noch erinnern konnte, obwohl sie die Zeit im Lager als Kind erlebte. Auch hier wird wieder bewusst wie prägend diese Erlebnisse für die Gefangenen waren. So war es auch sehr spannend zu erfahren, wie Frau Binzer mit der Zeit im Lager heute noch  versucht umzugehen. Doch erfreulicherweise konnten wir Frau Binzer als eine sehr optimistische und gefestigte Frau kennenlernen, die bereit war ihre Erlebnisse mit uns zu teilen und damit das Programm „Zeugen der Zeitzeugen“ zu unterstützen.
Es entwickelte sich, nachdem sie uns ihre Erlebnisse berichtet hatte, eine sehr interessante Fragerunde, in der sie uns auch die persönlichste Frage offenkundig beantwortete. Wie sagte sie schließlich zu uns? „Nein nein, mir ist keine Frage zu persönlich!“ So trauten wir Schüler uns auch Fragen über ihre Einstellungen zu politischen Ereignissen oder Entwicklungen in der heutigen Zeit und über ihre Gefühle zu stellen. In diesem Zusammenhang berichtete sie uns beispielsweise auch, wie sie sich fühlte als sie im Lager krank und so von ihren Eltern getrennt wurde oder, dass sie es bereut mit ihren Eltern nie über die Zeit im Lager gesprochen zu haben. Doch wir erfuhren auch, welches Glück die Familie hatte trotz der Kriegsverletzung des Vaters gemeinsam das Lager zu überleben. Auch angesichts der Tatsache wie viele Menschen im Umfeld von Frau Binzer das Lager nicht überlebt hatten, wurde uns bewusst welch glück die Familie in all dieser Grausamkeit und in all dem Leid hatte.

Doch ist letztendlich festzuhalten welch einprägendes Erlebnis das Gespräch war, in dem uns Schülern bewusst wurde, dass der Nationalsozialismus, der Antisemitismus und vor allem der Holocaust nicht nur weit entfernte historische Ereignisse sind und heute noch Menschen mit den Folgen eben dieser Erlebnisse zu kämpfen haben. Diese Zeit war ein grausames geschichtliches Ereignis und sollte nicht mehr als dieses werden. Solch ein Ereignis sollte nie wieder passieren, dazu sollten die Zeitzeugengespräche jeden einzelnen aufrufen!
Unser Leistungskurs ist Frau Binzer sehr dankbar für ihre Offenheit und ihren Mut über ihr Schicksal zu berichten. Auch sind wir dankbar, dass sie uns ohne zu zögern jede Frage beantwortete und selbst auch Rückfragen an uns stellte, sodass sich für uns ein sehr interessantes Gespräch entwickelte. Dieses Gespräch ist sicherlich jedem von uns noch einige Zeit im Kopf geblieben.


DANKE, Frau Binzer